Dorico
Vor wenigen Wochen wurde Dorico auf den Markt gebracht, eine neue Notations-Software von Steinberg.
Warum ich das hier erwähnenswert finde?
Ganz kurz gefasst: aufgrund von Umstrukturierungen bei der Firma Avid (Sibelius) wurde vor etwa vier Jahren das in London angesiedelte Sibelius-Entwicklerteam entlassen. Die deutsche Firma Steinberg hat daraufhin m.o.w. dieses gesamte Team angeheuert, um eine ganz neue Notations-Software zu entwickeln.
(Wer mehr Details dazu erfahren will, dem sei der Artikel der NYC Music Services empfohlen. Er enthält neben der Entstehungsgeschichte auch eine ausführliche Beschreibung der Funktionsweise und der derzeitigen Möglichkeiten des Programms. Ebenfalls sehr interessant der Blog Making Notes von Dorico-Chefentwickler Daniel Spreadbury. Hier gewinnt man u.a. im “Development Diary” Einblick in den Entstehungsprozess der Software.)
Das heißt, hier wurde und wird einem bestehenden Team mit jahrelanger Erfahrung in der Entwicklung von Notations-Software die Möglichkeit geboten, mit seinem heutigen Wissen und dem aktuellen Stand der Technik ein Programm von Grund auf neu aufzusetzen.
Nach etwa vier Jahren Entwicklungsarbeit konnte nun eine erste Version dieses Produkts namens Dorico präsentiert werden: am 18.10. in London und zwei Tage später in der Synchron Stage Vienna in Wien. Dort gab es nebst einer Demonstration der Funktionsweise von Dorico auch hervorragende Musik, und ich habe es vor allem genossen, im Anschluss persönlich mit einzelnen Entwicklern über bestimmte Funktionen und Möglichkeiten des Programms zu sprechen und sie auszuprobieren.
Und ja, da gibt es ein paar vielversprechende Ansätze, die (zumindest mich) sehr neugierig machen. Auf der anderen Seite fehlten noch ein paar meiner Ansicht nach (beziehungsweise für meine Arbeit) sehr wichtige Funktionalitäten wie etwa Akkordsymbole. Das heißt, man darf sich zum jetzigen Zeitpunkt noch kein so bin ins Detail ausgereiftes Produkt wie Sibelius oder Finale erwarten.
Aber wie hieß es so schön beim Launch im Oktober… Where great things begin.
Man darf also gespannt sein…